Hundertwasser

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Das Schiff "Regentag"

Erworben 1967 in Palermo als sizilianisch-tunesisches Transportschiff mit Namen "San Giuseppe T" wurde es von Hundertwasser und Kapitän Mimmo nach Venedig gesegelt. Sieben Jahre Schiffsumbau (1968-1974) mit Kapitän Antonio in den Werften in Palermo, Pellestrina, Portegrandi, Malcontenta, Portoferraio, La Goulette und Malta waren für Hundertwasser die ersten praktischen Architekturlehrjahre. Es gab ähnliche Probleme und Diskussionen wie beim späteren Hausbau. Die Regentag war gleichsam Hundertwassers erstes realisiertes Architekturprojekt.

Hundertwasser verlängerte das Schiff von 12 auf 15 Meter, bauchte den Rumpf aus, setzte zwei Masten, entwarf Bug und Heck neu und gestaltete die Aufbauten kreativ und asymmetrisch.

Für Hundertwasser war die "Regentag" ein bedeutender Lebensabschnitt. Sie war sein Zuhause, sein Land, sein Hauptquartier. Er hat auf ihr zehn Jahre gelebt und gemalt.

Die "Regentag" ergab den dritten Namen Hundertwassers neben Friedensreich und Dunkelbunt. Hundertwasser hat sich schon seit er ein Kind war mit Schiffen beschäftigt und Schiffe malerisch erträumt: Die "singenden Dampfer", die "Mundboote", die Bullaugen, Schiffe von vorne, Dampferschlote etc. kommen immer wieder in seinen Bildern vor.

Nach Probefahrten nach Dalmatien, Sizilien, Korsika, Elba, Malta, Tunis, Kreta, Rhodos, Zypern und Israel hat die "Regentag" ihre Seetüchtigkeit mit einer Reise zu den Antipoden bewiesen und ist 1975-1976 in 18 Monaten unter Kapitän Horst Wächter problemlos von Venedig über Malta, Gibraltar, Westindien, Panama, Galapagos und Tahiti nach Neuseeland gesegelt.

Hundertwasser war selbst Kapitän an Bord im Mittelmeer, in der Karibik und auf der Endstrecke Tahiti - Rarotonga - Kermadec Islands - Auckland - Bay of Islands.

Im Atlantik war die "Regentag" von 1976 bis 2004 unter der Obhut von Kapitän Andrew Fagan und Richard Smart.

1999 - 2000 beauftragte Hundertwasser in Opua, Neuseeland, die Umhüllung mit Ferro-Cement, erneuerte das Steuerhaus und verlegte die Wasser-Linie mit Fliesen. Die Arbeiten wurden in der Werft Asby's Boat Yard, Opua, Bay of Islands, durchgeführt. Sie waren eine notwendige Erneuerung, aber auch ein langgehegter Wunsch, nachdem das Schiff im Jahr 1995 gesunken war.

Im Jahr 2004 wurde die "Regentag" per Fracht nach Europa überstellt und ging anläßlich der Ausstellung "Hundertwasser. Kunst - Mensch - Natur" im Minoritenkloster Tulln, Niederösterreich, an der Donau vor Anker.

Architektur